Baugesetzbuch

Definition & Erklärung

Das Baugesetzbuch besteht in seiner heutigen Form seit 1987 und ist der Nachfolger des Bundesbaugesetzes. In Deutschland ist das Baugesetzbuch sehr bedeutend, da es einen erheblichen Einfluss auf die Planung und Entwicklung von besiedelten Gebieten hat.

Das Baugesetzbuch besteht aus vier Teilen.

Der erste Teil, Allgemeines Städtebaurecht und Bauleitplanung, ist vorwiegend für Gemeinden und Städte selbst interessant.

Auf Basis dieses Kapitels wird die städtebauliche Entwicklung gesteuert. Dabei müssen alle relevanten Aspekte hinsichtlich einer sinnvollen Gestaltung beachtet werden.

Die Gemeinden und Städte haben die Entscheidungshoheit über die städtebauliche Entwicklung, solange sie geltende Gesetze beachten.

Es gibt beispielsweise Gesetze zu den Themen Umweltschutz und Einbeziehung anderer Behörden sowie der Öffentlichkeit.

Die Bauleitplanung ermöglicht es den Gemeinden zudem, die Nutzungsart der zu bebauenden Flächen zu bestimmen, die Eigentümer der betroffenen Flächen bei Wertverlust zu entschädigen und in Extremfällen zu enteignen.

Das zweite Kapitel ist das Besondere Städtebaurecht.

Hier geht es vor allem um die Umgestaltung und Sanierung schon bestehender Bauwerke durch die Städte oder Gemeinden.

Hier ist beispielsweise genau festgelegt, wann ein Gebäude als sanierungsbedürftig gilt.

Auch der städtische Denkmalschutz ist im „Besonderen Städtebaurecht“ geregelt.

Durch Regelungen in diesem Kapitel soll zudem eine Verdrängung der ansässigen Bürger durch beispielsweise Verteuerung verhindert werden.

Sollte ein solcher Fall doch eintreten, dann gibt es geregelte Hilfsmaßnahmen.

Im dritten Kapitel Sonstige Vorschriften geht es vor allem um bestimmte Verfahren, insbesondere die Ermittlung eines Grundstückswerts oder Entschädigungen, die wegen Bauvorhaben gezahlt werden müssen.

Das letzte Kapitel bietet Hilfestellungen und füllt Gesetzeslücken zwischen dem Vorgängergesetz bis 1987 und dem kontemporären Baugesetzbuch.

Das Baugesetzbuch ist äußerst komplex und vielschichtig. Daher braucht es ausgebildete Experten und in der Regel viel Zeit, um Bauprojekte, vorrangig in dicht bebauten Innenstädten, zu planen und durchzuführen.

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