Barrierefreiheit

Definition & Erklärung

Barrierefreiheit ist ein komplexes Thema. Viele Faktoren, an die man im ersten Moment nicht denkt, müssen beachtet werden. Sie wird für fast jeden Immobilienbesitzer früher oder später relevant.

Spätestens wenn man selbst eine Immobilie besitzt, in der man alt werden will, sollte man sich Gedanken über die Barrierefreiheit machen.

Definition Barrierefreiheit

Eine barrierefreie Immobilie kann ein körperlicher Mensch ohne Hilfe problemlos nutzen. Dazu muss die Immobilie sowie jeder Raum in derselben leicht zugänglich sein. So wird der betroffenen Person ermöglicht, ihren Alltag in den eigenen vier Wänden möglichst uneingeschränkt bestreiten zu können.

Achtung: Eine barrierefreie Immobilie unterscheidet sich von einer behindertengerechten Immobilie.

Letztere ist primär für Personen mit Gehbehinderung konzipiert.

Barrierefreie Immobilien können dagegen auch ganz einfach für ältere Menschen gedacht sein.

Fällt in der Beschreibung einer Immobilie eines dieser Wörter, sollte vor einem vorschnellen Kauf oder einer voreiligen Miete auf alle Fälle der Ersteller des Angebots kontaktiert werden.

Vereinbaren Sie hier unbedingt eine Wohnungsbesichtigung, da sich die genaue Ausstattung von Fall zu Fall unterscheiden kann.

Eine barrierefreie Wohnung ist also bestens für Senioren geeignet, die nicht körperlich behindert, aber schon etwas gebrechlich oder unsicher sind.

Falls eine körperliche Behinderung vorliegt, dann sollte der Fokus auf jeden Fall auf einer behindertengerechten Immobilie liegen.

Es gibt einige wichtige Faktoren, die eine Immobilie zu einer barrierefreien Immobilie machen.

  • So sollte die Immobilie ebenerdig zugänglich sein. Ist dies nicht der Fall, dann sollte zumindest ein großer Aufzug vorhanden sein.
  • Bewegungsflächen, zum Beispiel in der Küche oder in Bädern, sollten großzügig gestaltet sein, damit sich auch Rollstuhlfahrer ohne Probleme bewegen können.
  • Alle Durchgänge müssen breit genug sein, um Rollstuhlfahrern eine problemlose Passage zu ermöglichen. Die Faustregel hierbei sind mindestens 90 Zentimeter.
  • Knöpfe, Lichtschalter, Türgriffe und Ähnliches sollten in einer gut erreichbaren Höhe montiert werden. Ideal sind circa 80 bis 90 Zentimeter.
  • Alle Stufen in der Immobilie müssen barrierefrei gestaltet werden. Dies gelingt beispielsweise mit Treppenliften. Selbst einzelne Stufen sind hiervon nicht ausgenommen.
  • Kabel können Rollstuhlfahrer behindern und sollten so angebracht werden, dass sie nicht stören.
  • Idealerweise wird an Fenstern ein automatisches System zur Öffnung und Schließung angebracht.
  • Duschen sollten ebenerdig zugänglich und mit sicheren Sitzen und Griffen ausgestattet sein.
  • Toiletten und sämtliche Sitz- und Liegegelegenheiten wie Betten oder Sofas sollten eine angemessene Höhe von etwa 50 Zentimetern haben.
  • Kochen sollte ohne viel Bewegung möglich sein. Alle wichtigen Geräte und Schubladen sollten von einem Standpunkt aus greifbar sein.

Beachtet man diese wichtigen Punkte, dann ist man zumindest schon einmal auf einem guten Weg ins barrierefreie Wohnen.

Sollte ein Umbau in einer schon bewohnten, gemieteten Immobilie nötig werden, so ist der Vermieter in dringenden Fällen dazu gezwungen, diesem Umbau zuzustimmen.

Ist man selbst Besitzer einer Immobilie, ist ein Umbau in der Regel einfacher möglich, aber Umbaumaßnahmen sind nicht günstig.

Da viele essenzielle Bestandteile der Immobilie verändert werden müssen, kann je nach Größe der Immobilie mindestens mit fünfstelligen Kosten gerechnet werden.

Daher lohnt es sich oft schon frühzeitig in barrierefreies Wohnen zu investieren oder zumindest Geld zur Seite zu legen.

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