Es gibt heutzutage eine große Auswahl an Dämmmaterialien. Unterschieden wird dabei zwischen thermischer und akustischer Dämmung.
Eine thermische Dämmung hat den Zweck, große Temperaturschwankungen zu verringern. Thermisches Dämmmaterial ist meist luftig und leicht.
Akustisches Dämmmaterial soll hingegen die Schalldichtigkeit der Wand oder des Dachs erhöhen und ist oftmals recht schwer und fest.
Zudem kann man Dämmstoffe weiter unterteilen in organische, synthetische und mineralische Dämmstoffe.
Es gibt verschiedene Formen von Dämmstoffen. Sie können in Form von Platten, Matten, Einblasdämmungen, Schaum oder Schüttdämmungen erworben werden.
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Dämmstoffe.
Dämmstoffe aus Baumwolle kommen vornehmlich in Form von Matten, als Filz oder als Flocken und werden sowohl in Wänden, Decken als auch im Dach verwendet.
Baumwolle eignet sich gut zur Wärmedämmung, ist elastisch und einfach anzubringen, bringt aber auch einige Nachteile mit sich.
So weisen Baumwollstoffe bei der Verarbeitung eine vergleichsweise hohe Staubbelastung auf. Zudem sind Dämmstoffe aus Baumwolle nicht die brandsichersten Stoffe und sie sind anfällig für Schimmel, sobald sie feucht werden.
Der Anbau von Baumwolle ist umwelttechnisch bedenklich, da viele Pestizide verwendet werden und die Transportwege lang sind, da Baumwolle in unseren Breitengraden nicht oder kaum angebaut wird. Baumwollplatten kosten etwa 20 Euro pro Quadratmeter.
Bläh-Glimmer, auch Vermiculit genannt, ist ein Dämmstoff, der aus Vulkangestein hergestellt wird. Er brennt nicht, ist nicht anfällig für Ungeziefer, ist leicht und kommt vorwiegend für die Dämmung von Estrich und Geschossdecken zum Einsatz.
Er bringt viele Vorteile mit sich: Bläh-Glimmer ist ein natürlicher Rohstoff, ist baubiologisch sowie gesundheitlich nicht bedenklich und kann leicht entsorgt werden.
Die Transportwege für Bläh-Glimmer sind aber lang, da er in unserer Heimat kaum oder nicht vorkommt – außerdem ist die Verfügbarkeit oftmals sehr begrenzt.
Blähglimmer ist mit etwa 80 Euro pro Kubikmeter moderat bepreist.
Bläh-Perlite werden auch aus Vulkangestein hergestellt und teilen die meisten Vor- und Nachteile mit dem Blähglimmer, werden aber aufgrund ihrer körnigen Struktur hauptsächlich als Schüttung verwendet.
Zudem gibt es auch Varianten, die als Platten etwa in Fassaden eingebaut werden.
In Plattenform kostet Bläh-Perlit etwa 20 Euro bis 50 Euro pro Quadratmeter, während es in Granulatform etwa 100 Euro bis 200 Euro pro Kubikmeter kostet.
Flachs besteht aus Pflanzenfasern und ist von Natur aus brennbar. Um seine Brennbarkeit zu verringern, wird ein Borsalzusatz hinzugegeben. Anschließend wird Flachs überwiegend in Matten- oder Filzform als Dämmstoff verwendet.
Hauptanwendungsgebiet sind Innendämmungen, Flachs wird aber auch in Zwischensparrendämmungen und als Trittschalldämmung benutzt.
Als Wärmedämmung eignet sich Flachs gut, zudem ist er resistent gegen Fäulnis und reguliert Feuchtigkeit. Die Herstellung von Flachs ist gut umweltverträglich, da er aus heimischen Gefilden stammt, nachwächst und ohne Pestizide angebaut wird.
Leider ist er aufgrund der Zusätze von Borsalz und/oder Polyester aber nur schwer recycle- oder kompostierbar. Mit etwa 18 Euro pro Quadratmeter ist Flachs sogar etwas günstiger als Baumwolle.
Glaswolle ist eine Art von Mineralwolle. Sie besteht aus Fasern aus Quarzsand, Altglas, Soda, die mit Kunstharz verbunden werden.
Glaswolle ist nicht brennbar und wird als Platte oder Filz für alle Dämmungen außer Perimeterdämmung verwendet.
Sie leitet Wärme sehr gut und ist resistent gegen die meisten Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, Schimmel und Ungeziefer. Zum Teil ist sie sogar deponiefähig und recyclebar.
Nachteile von Glaswolle sind die energieintensive Herstellung, der Staub, der bei der Verarbeitung entsteht sowie, dass sie nicht kompostierbar ist.
Dafür sind aber genügend Rohstoffe für ihre Herstellung verfügbar und die Transportwege sind vergleichsweise kurz. Glaswolle ist zudem preiswert und kostet nur etwa 5 Euro bis 15 Euro pro Quadratmeter.
Dämmstoffe aus Hanf werden ähnlich genutzt wie solche aus Baumwolle, hauptsächlich aber in Filz- oder Vliesform.
Hanfdämmstoffe eignen sich ausgezeichnet zur Trittschalldämmung sowie als Zwischensparrendämmung und weist zudem eine gute Wärmeleitfähigkeit auf.
Außerdem ist Hanf resistent gegen Ungeziefer und Feuchtigkeit.
Weitere Vorteile sind der lokale, pestizidfreie Anbau und die dementsprechend kurzen Transportwege.
Demgegenüber steht, dass wie auch bei der Glaswolle Borsalze sowie Polyesterfasern eingearbeitet werden, um das Hanf weniger brennbar zu machen. Dadurch werden Dämmstoffe aus Hanf schwer recycle- und kompostierbar.
Hanfplatten kosten pro Quadratmeter etwa 25 Euro bis 45 Euro.
Dämmstoffe aus Holzfasern, die aus Holzabfällen oder Schwachholz hergestellt werden, werden zur Dämmung als gepresste Platten verwendet.
Oftmals werden sie imprägniert, um sie resistenter gegen Umwelteinflüsse und schwerer brennbar zu machen.
Vorteile sind, dass Holz ein lokaler, nachwachsender Rohstoff ist und die Transportwege kurz sind.
Trotzdem benötigt die Herstellung von Holzfaserdämmstoffen viel Energie und die imprägnierten Platten sind nicht kompostier- oder recyclebar.
Die Preise für Holzfaserdämmstoffe belaufen sich auf etwa 10 Euro bis 40 Euro pro Quadratmeter.
Holzwolle bietet dieselben Vor- und Nachteile wie Holzfasern, wird aber mit Magnesit oder Zement statt gepresst.
Holzwolle ist mit etwa 70 Euro bis 90 Euro pro Quadratmeter deutlich teurer als Holzfaserdämmung.
Kokosfasern sind von Natur aus brennbar und müssen daher mit Borsalzen oder Ammoniumsulfat versetzt werden, um die Brennbarkeit zu verringern.
Meist werden sie als Matte oder Vlies zur Hohlraumdämmung, für Restflächen und für Vorsatzschalen verwendet.
Vorteile der Kokosfasern sind, dass diese aus einem nachwachsenden Rohstoff bestehen, der ausreichend vorhanden ist, dass sie feuchtigkeitsresistent und zum Teil kompostierbar sind.
Dafür werden Kokospalmen oftmals in Monokulturen in tropischen Breitengraden angebaut, was lange Transportwege zur Folge hat.
Matten oder Vlies aus Kokosfasern kosten etwa 30 Euro bis 60 Euro pro Quadratmeter.
Korkplatten werden für alle gängigen Formen der Dämmung verwendet. Kork ist belastbar, hat einen guten schalldämpfenden Effekt und ist obendrein atmungsaktiv.
Zudem ist es resistent gegen Feuchtigkeit und Fäulnis. Weiterhin ist Kork ein nachwachsender Rohstoff, der nicht mit zusätzlichen Mitteln versetzt werden muss.
Dadurch ist er deponiefähig und in Granulatform wiederverwendbar. Nachteile sind der relativ hohe Preis von 40 Euro bis 80 Euro pro Quadratmeter und die langen Transportwege.
Platten aus Mineralschaum werden aus Quarz, Kalk und Zement hergestellt und sind nicht brennbar, weisen aber eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf.
Sie sind resistent gegen so gut wie alle Umwelteinflüsse wie Ungeziefer, Schimmel, Bakterien und Feuchtigkeit. Zudem ist ihre Herstellung wenig energieintensiv.
Nachteil ist, dass Mineralschaum nicht recyclebar ist.
Das Material kostet etwa 50 Euro pro Quadratmeter.
Polystyrol, auch bekannt als Styropor, wird für fast alle Dämmungen verwendet. Es besteht aus Erdöl, Pentan und Flammschutzmitteln.
Dadurch ist es zwar nur schwer brennbar, aber auch nicht kompostierbar – dafür kann man es zum Teil recyclen.
Falls es doch entflammt, können Giftstoffe freigesetzt werden.
Je nach Variante und Qualität können Dämmstoffe aus Polystyrol zwischen 20 Euro und 400 Euro pro Quadratmeter kosten.
Dieser schaumartige Dämmstoff wird aus Erdöl oder aus nachwachsenden, stärkehaltigen Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrüben hergestellt und zu Platten weiterverarbeitet.
PUR-Hartschaum ist nur schwer brennbar, resistent gegen Schimmel und Fäulnis sowie alterungsbeständig.
Vorteil ist, dass er in einigen Fällen aus nachwachsenden Stoffen hergestellt wird.
Dafür braucht es für seine Herstellung aber viel Energie, der PUR-Hartschaum ist nicht kompostierbar und im Brandfall können Gifte freigesetzt werden.
PUR-Hartschaum ist mit etwa 10 Euro bis 20 Euro pro Quadratmeter recht günstig.
Resolhartschaum wird aus Bakelit hergestellt.
Er weist eine enorm gute Dämmwirkung auf und wird daher vor allem dort eingesetzt, wo trotz wenig Platz eine hohe Dämmwirkung gebraucht wird.
Er kostet ungefähr 20 Euro pro Quadratmeter.
Eine Dämmung aus Schafwolle bringt viele Vorteile mit sich.
Sie ist brandhemmend, resistent gegen Fäulnis und Schimmel, dämmt gut und ist höchst atmungsaktiv. Außerdem kann man Schafwolle deponieren und wiederverwenden.
Der Preis für Dämmung aus Schafwolle liegt bei etwa 20 Euro bis 30 Euro pro Quadratmeter.
Einige Hersteller geben ihrer Schafwolldämmung Biozide bei, um etwa Motten abzuwehren – darauf sollte bei einem umweltbewussten Kauf geachtet werden.
Schaumglas ist als Dämmstoff wasserdicht und brandsicher. Zudem kann es als Perimeterdämmung oder für Flachdächer verwendet werden.
Schaumglas wird aus gut verfügbaren Rohstoffen hergestellt, ist aber recht energieintensiv, dafür ist es deponierbar und teilweise recyclebar.
Steinwolle wird aus geschmolzenem und mit Kunstharz verbundenem Gestein hergestellt. Man kann sie überall im Haus als Dämmstoff verwenden.
Als Dämmstoff kann sie weder brennen noch verrotten. Obendrein kann sie keine Feuchtigkeit aufnehmen.
Der Rohstoff für Steinwolle ist im Übermaß verfügbar und deponierbar, dafür ist die Herstellung sehr energieintensiv und produziert schädlichen Staub.
Steinwolle ist mit 5 Euro bis 20 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise günstig.
Stroh ist ein sehr einfacher Dämmstoff, der häufig mit Mehl kombiniert wird. Es ist sehr leicht brennbar und dämmt nicht besonders gut.
Dafür ist es wiederverwendbar und wird lokal angebaut.
Ein Quadratmeter kostet zudem nur zwischen 5 Euro und 15 Euro.
Extruderschaum, auch XPS genannt, wird aus Polystyrol hergestellt, ist im Vergleich zu klassischem EPS aber resistenter gegen Feuchtigkeit, da es geschlossenzellig ist.
Daher kann es auch zur Perimeterdämmung oder zur Dämmung von Flachdächern verwendet werden. In der Regel kostet es etwa 20 Euro bis 50 Euro pro Quadratmeter.
Zellulose besteht aus Altpapier, das mit brandhemmenden Stoffen wie Borsäure versetzt wird. Daraufhin wird es als Flocken zur Füllung von Hohlräumen verwendet.
Vorteile sind die Fähigkeit zum Recycling, und die Deponiefähigkeit. Dafür ist sie nicht kompostierbar und kann Feinstaub freisetzen.
Das beste Dämmmaterial ist jenes, das zu Ihrem Vorhaben passt. Benötigen Sie eine Schall- oder Wärmedämmung? Vielleicht sogar beides?
Mit einem Lambda-Wert zwischen 0,033 und 0,040 ist Steinwolle die beste Wahl als Dämmungsmultitalent. Es eignet sich für die thermische Isolierung (Wärme) und auch zur Schalldämmung.