Altlasten

Definition & Erklärung

Altlasten sind Verunreinigungen von Grundstücken mit unter anderem Chemikalien, deren Entfernung kostspielig werden kann.

Daher sollte vor dem Kauf eines Grundstückes, besonders dann, wenn dieses verdächtig günstig angeboten wird, immer auf Altlasten überprüft werden. 

Wie genau sind Altlasten definiert?

Altlasten sind für den Menschen gesundheitsschädliche Stoffe, die unter anderem das Grundwasser negativ beeinflussen.

Diese finden sich vorwiegend in ehemaligen Industriegebieten oder auf Grundstücken, auf denen sich ehemals Tankstellen oder Mülldeponien befunden haben.

Zudem kann es sich bei Altlasten auch um Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg handeln.

Wie kann man Altlasten feststellen?

Der Eigentümer eines Grundstückes ist für etwaige Altlasten verantwortlich.

Zwar sind Grundstücks­eigentümer und Immobilienmakler bei einem Verkauf eines Grundstückes aufgrund der Informationspflicht dazu verpflichtet, über Altlasten zu informieren, allerdings nur, wenn diese auch von diesen Altlasten wissen.

Wird eine solche Verunreinigung verschwiegen, kann der Käufer rechtliche Schritte einleiten.

Dennoch sollte man als Grundstückskäufer zur Sicherheit ein Bodengutachten oder Baugrundgutachten durchführen lassen.

Dieses benötigt man sowieso, wenn man auf demselben Grundstück später bauen will.

Daher sind die rund 1000 Euro, die ein solches Gutachten kostet, durchaus gut investiertes Geld. Außerdem kann man die Grundstückshistorie prüfen.

Erwirbt man etwa ein Grundstück, auf dem früher eine Produktionshalle stand, dann sollte man sich darüber informieren, was genau dort produziert und wie genau sowie mit welchen Substanzen der Grund potenziell verunreinigt wurde.

Dabei kann auch schon eine kleine Befragungsrunde in der Nachbarschaft helfen, da Anwohner oft wissen, was in Fabriken hergestellt wurde.

Um die Möglichkeit eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg auszuschließen, kann man das sogenannte Verdachts­flächen­kataster einsehen.

Dies ergibt primär in Städten Sinn, da ländliche Gegenden in der Regel weniger bombardiert wurden.

Normalerweise wird von der Stadt oder Gemeinde bei Bauvorhaben auf Verdachtsflächen aber sowieso eine sogenannte Pflicht zur Sondierung ausgesprochen.

Das Altlastenkataster führt Buch über Verdachtsfälle von Altlasten. Beim Umweltamt kann man gegen eine Gebühr Einblick erhalten.

Findet man einen willigen Verkäufer, kann man sich auch direkt vertraglich eine Absicherung im Altlastenfall zusichern lassen.

Darauf werden sich Verkäufer in aller Regel allerdings nicht einlassen.

Was passiert, wenn auf meinem Grundstück Altlasten festgestellt werden?

Werden auf einem Grundstück Altlasten festgestellt, so müssen diese in der Regel vom Eigentümer auf eigene Kosten entfernt werden, es sei denn der Vorbesitzer hat den neuen Besitzer mutwillig nicht über diese Altlasten informiert.

Auch der Verursacher, der aber oft nur schwer ausfindig zu machen ist, ist in der Theorie haftbar.

Die Entfernung von Altlasten kann erhebliche Kosten verursachen und sind sehr schwer berechenbar. Oftmals muss das gesamte verunreinigte Erdreich abgetragen werden.

Unter Umständen können dabei sogar schon errichtete Gebäude Schaden nehmen.

Zum Teil können Substanzen auch mit physikalischen oder chemischen Methoden aus dem Boden herausgefiltert werden.

Besitzt man ein denkmalgeschütztes Gebäude, wird das Ganze noch deutlich problematischer. Dann darf dieses nämlich unter keinen Umständen beschädigt werden

In Ausnahmefällen kann dann aber auch von der Beseitigung der Verunreinigung abgesehen werden.

In solchen Einzelfällen entscheiden die zuständigen Behörden, etwa das Umweltamt, über das weitere Vorgehen.

Weiß man von bestehenden Altlasten auf einem Grundstück, so sollte man dieses als privater Käufer in den meisten Fällen nicht kaufen.

Ein solch hohes Risiko mit einhergehender Unkalkulierbarkeit einzugehen, lohnt sich nur in den wenigsten Fällen und sollte dementsprechend Profis überlassen werden.

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