Setzen Sie in Ihrem Unternehmen Eigenkapital ein, so möchten Sie in der Regel eine Rendite erwirtschaften. Die Eigenkapitalrentabilität zeigt das Verhältnis Ihres Gewinns zum eingesetzten Eigenkapital auf. Normalerweise wird sie in Prozent angegeben.
Als Faustregel gilt: Je höher Ihre Eigenkapitalrentabilität ausfällt, desto besser für Sie.
Der Einsatz von Eigenkapital ist risikoreich und teuer, dementsprechend wird im Normalfall auch eine hohe Rendite von seinem Einsatz erwartet. Mindestens aber sollte die Eigenkapitalrendite höher sein als die Rendite, die Sie mit langfristigem Fremdkapital hätten erzielen können.
Besonders für Investoren ist die Eigenkapitalrentabilität eine Kennzahl von höchster Bedeutung, da sie zeigt, wie hoch ihr eingesetztes Eigenkapital verzinst wird.
Dennoch ist die Eigenkapitalrentabilität als alleinige Kennzahl nicht geeignet, um die Performance eines gesamten Unternehmens einzuschätzen.
Hier spielen Kennzahlen wie der Cashflow oder bei Start-ups die Churn-Rate eine größere Rolle.
Besonders kompliziert ist die Berechnung Ihrer Eigenkapitalrentabilität nicht. Im Normalfall führen Sie Buch über Ihr eingesetztes Eigenkapital sowie Ihren erzielten Gewinn.
Diese absoluten Zahlen benötigen Sie, um Ihre Eigenkapitalrentabilität zu berechnen.
Dividieren Sie Ihren Jahresüberschuss durch das eingesetzte Eigenkapital im selben Jahr und multiplizieren Sie das Ergebnis mit 100. Schon erhalten Sie die Eigenkapitalrentabilität in Prozent.
Etwas anders sieht es aus, falls Sie ein Einzelunternehmen führen.
Hier wird häufig kein Lohn ausgezahlt, sondern vom Jahresüberschuss gelebt.
In diesem Fall müssen Sie zur Berechnung Ihrer Eigenkapitalrentabilität einen kalkulatorischen Unternehmerlohn ansetzen.
Diesen fiktiven Betrag ziehen Sie ganz einfach vom Jahresüberschuss ab und berechnen mit dem verbleibenden Betrag Ihre Eigenkapitalrentabilität.
Von einer sehr hohen Eigenkapitalrentabilität sollten Sie sich nicht blenden lassen.
Stattdessen sollte diese genauestens analysiert werden, da diese hohe Eigenkapitalrentabilität etwa die Folge einer zu niedrigen Eigenkapitalquote sein und eine zu hohe Verschuldung durch Fremdkapital nach sich ziehen kann.
In einem solchen Fall müssten Sie Ihren Jahresüberschuss zur Schuldentilgung einsetzen. Stellen Sie daher stets sicher, dass Sie Ihre Eigenkapitalrentabilität nicht isoliert betrachten und immer Ihre Eigenkapitalquote im Blick haben.
Eine niedrige Eigenkapitalrentabilität kann ein Zeichen für eine hohe Eigenkapitalquote sein.
Dies sorgt zwar für eine stabile finanzielle Situation, kann im Umkehrschluss aber auch bedeuten, dass Sie Ihr Eigenkapital nicht ausreichend in das Wachstum Ihres Unternehmens investieren.
Auch hier sollten Gründe gesucht und analysiert werden.
Je nach Branche kann die Eigenkapitalrentabilität typischerweise unterschiedlich hoch ausfallen.
Besonders im Immobilienbereich fällt die Eigenkapitalrentabilität oft sehr hoch aus, da hier oftmals wenig Eigenkapital eingebracht und vieles durch Fremdkapital finanziert wird.
Anders kann dies etwa bei typischen mittelständischen Unternehmen sein, wo häufig auf eine sichere Finanzsituation gesetzt wird.
Wird die Eigenkapitalrendite durch die Aufnahme von Fremdkapital erhöht, während Fremdkapitalkosten niedriger sind als die Rendite des Investments, so spricht man vom Leverage-Effekt.
In einfacheren Worten bedeutet dies, dass ein Unternehmen zwar Fremdkapital aufnimmt und so die Eigenkapitalquote senkt, dieses Fremdkapital aber so investiert, dass die Gesamtrendite steigt.
Somit steigt auch die Eigenkapitalrentabilität. Trotzdem sorgt dies für eine größere Verschuldung und bringt dadurch gewisse Risiken mit sich.