Der Baukostenindex, auch Baupreisindex genannt, zeigt die Entwicklung der Baukosten für Neubau und Instandhaltung von sowohl Wohn- als auch Gewerbegebäuden an.
Dabei bezieht sich der Baukostenindex momentan auf das Basisjahr 2010 (Wert 100).
Ermittelt und veröffentlicht wird er einmal im Quartal vom Statistischen Bundesamt, genauer im Februar, im Mai, im August sowie im November.
Der Index wird angewandt auf:
Dabei wird der Index auf der Basis des Preises von Bauleistungen aufgestellt, da diese besser vergleichbar sind als Komplettbauten. Im Rahmen des Index sind also unter anderem Arbeiten von etwa Gerüstbauern, Dachdeckern, Maurern, Tapezierern, Fliesenlegern, Stahlbauern und Tischlern interessant.
Das Statistische Bundesamt befragt zur Ermittlung des Baukostenindex 5.000 einheimische Unternehmen nach ihren Preisen für Bauleistungen vor der Umsatzsteuer.
Dabei werden 177 Bauleistungen verglichen.
Die Ergebnisse werden dann den Preisen im vorherigen Zeitraum gegenübergestellt, um eine Preisentwicklung aufzuzeigen.
Im fertigen Baukostenindex sieht man dann den Preisanstieg gegenüber dem letzten Zeitraum, etwa 2,3 %, sowie den Indexwert von zum Beispiel 121 % im Vergleich zu 2010.
Der Baukostenindex ist für Bauherren hauptsächlich für den Vergleich von Preisen von Nutzen.
So kann man anhand der Preisentwicklung in den letzten Quartalen etwa abschätzen, ob es besser ist sofort zu bauen oder ob man besser noch abwarten sollte.
Baufirmen nutzen den Index, um ihre Preise besser mit dem Markt vergleichen und dadurch passende Angebote kalkulieren zu können.
Weiterhin wird der Baukostenindex bei der Wertermittlung von Immobilien eingesetzt.
Die Baupreise für Wohngebäude in Deutschland explodieren momentan.
Allein von Februar 2021 bis Februar 2022 sind diese um 14,3 % gestiegen, von November 2021 bis Februar 2022 um 4,4 %.
Es ist also eine Beschleunigung des Preisanstiegs zu beobachten. Der Anstieg bei Straßenbauten fällt deutlich geringer aus.
Bei Wohnbauten schlägt hauptsächlich der starke Anstieg der Holzpreise durch Lieferschwierigkeiten aufgrund der Covid-Pandemie zu Buche.
Der Preis für Holz ist im letzten Jahr um 33,9 % gestiegen.
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